Die Zeit der Namenlosen

  • Dokumentarfilm
  • R: Marion Leonie Pfeifer
  • D 2012
  • 90 Minuten

Neben dem Drogen- und Waffenhandel gilt die Versklavung mittlerweile als das lukrativste Geschäft der Organisierten Kriminalität. Anhand der Aussagen von Opferzeuginnen, Mitarbeiterinnen rumänischer und deutscher NROs sowie Kriminalbeamte vom BKA Wiesbaden und dem Polizeipräsidium München werden in der Dokumentation von Marion Leonie Pfeifer die perfiden Strukturen des Frauenhandels aufgezeigt. In Westeuropa kommt der größte Teil der Opfer aus Weißrussland, der Ukraine, Tschechien, Rumänien und Bulgarien. Denn die Menschenhändlerringe brauchen keine aufwändige Beschaffungslogistik, wie sie bei Frauen aus Asien oder Afrika nötig wäre. Das macht den Markt auch für Händler aus Deutschland so attraktiv. Der überwiegende Teil der Prostituierten die in Deutschland arbeiten sind Ausländerinnen, viele davon sind von Menschenhandel betroffen. Die Zahl der Zwangsprostituierten, die auch in „offiziellen“ Bordellen eingesetzt werden, steigt. Die inflationäre Ausbreitung der Prostitutionsstätten, auch in der Provinz ist nicht zufällig, sie hat Methode und weist nach Auskunft von Fachleuten auf die Verbindung des Rotlichtmilieus zur Organisierten Kriminalität hin. Das Prostitutionsgesetz sollte die Lage der Prostituierten verbessern, in der Praxis wurden die Rechte der Bordellbetreiber und Zuhälter gestärkt. Uwe Dörnhöfer, Kriminalhauptkommissar München, äußert sich zum Prostitutionsgesetz.