Der Verdingbub

  • Drama
  • R: Markus Imboden
  • D: Max Hubacher, Katja Riemann, Stefan Kurt
  • CH/D 2011
  • 107 Minuten
  • FSK ab 12

Die Schweiz um 1950. Der zwölfjährige Waisenjunge Max träumt von einer „richtigen“ Familie. Als ihn der Pfarrer auf den Bauernhof der Bösigers verdingt, hofft Max auf Liebe und Zuneigung. Doch der trunksüchtige Bauer und seine Frau halten ihn wie ein Arbeitstier. Auch der Sohn Jakob setzt dem Verdingbub körperlich und seelisch zu. In der Schule bemerkt die Lehrerin die Spuren der Misshandlungen. Sie verhilft Max zu Selbstachtung, indem sie seine Leidenschaft für das Spielen der Handorgel fördert. Ein Auftritt beim örtlichen Schwingfest sorgt aber für Missgunst und macht das Leben auf dem Bauernhof noch schwerer. Neben der Musik gibt die 15-jährige Berteli Max Kraft, die ebenfalls an die Bösigers verdingt wurde. Mit ihr träumt er sich in eine Fantasiewelt nach Argentinien, wo man Tango tanzt und immer Fleisch isst. Doch die Realität schlägt schon bald wieder brutal zu.

Keine lila Milka-Kühe, keine heile Bergwelt, sondern Schuften bis zum Umfallen, harte Strafen und Demütigung. Die Schweiz im Jahre 1950 ist kein Paradies, und schon mal gar nicht für "Verdingkinder", Waisen und Halbwaisen, die von Pflegeeltern eigentlich nur als billige Arbeitskräfte wie Vieh gehalten werden, misshandelt und oft missbraucht. Und das zwischen 1800 bis in die 1960er Jahre hinein.

"Mit ihren differenzierten Figuren entgehen die Filmemacher der Versuchung, die himmelschreiende Ungerechtigkeit und die Ohnmacht, die den ganzen Film durchziehen, in ein schwarzweißes Gut-Böse-Schema zu pressen." textezumfilm.de